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Sublinguale Immuntherapie Arzneimittelgruppen Immuntherapie

Die sublinguale Immuntherapie ist eine Methode zur Behandlung IgE-vermittelter allergischer Erkrankungen wie Heuschnupfen, allergisches Asthma und allergische Bindehautentzündung. Dabei werden die auslösenden Allergene in Form von Lösungen oder Sublingualtabletten unter die Zunge gelegt und anschliessend geschluckt. Die Immuntherapie zielt auf das Immunsystem, bewirkt eine Toleranz gegen die Allergene und reduziert die Symptome der Erkrankungen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen im Mund und im Verdauungstrakt. Schwere allergische Nebenwirkungen können selten vorkommen.

synonym: Sublinguale Hyposensibilisierung, SLIT

Produkte

Für die sublinguale Immuntherapie stehen in der Schweiz Lösungen und Sublingualtabletten zur Verfügung (z.B. Oralair®, Staloral®, Grazax®). Die Sublingualtabletten müssen im Unterschied zu einigen Lösungen nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Inhaltsstoffe

Die Arzneimittel enthalten Allergenextrakte gängiger Allergene, z.B. Pollen von Gräsern, Bäumen und Sträuchern.

Wirkungen

Die Allergenextrakte (ATC V01AA ) bewirken eine Symptomlinderung und eine Immuntoleranz gegenüber den Allergenen. Die zur Behandlung der Erkrankung eingesetzten Medikamente können in der Regel reduziert werden. Der genaue Wirkmechanismus ist nicht bekannt. Ein beteiligter Effekt ist die Bildung von IgG-Antikörpern gegen die Allergene, was zu einer Neutralisierung führt. Im Gegensatz zu anderen antiallergischen Medikamenten, die vorwiegend symptomatisch wirksam sind, greift die Immuntherapie ursächlich in das Krankheitsgeschehen ein und kann den Krankheitsverlauf beeinflussen.

Indikationen

Zur Behandlung IgE-vermittelter allergischer Erkrankungen wie Heuschnupfen, allergisches Asthma und allergische Bindehautentzündung.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Arzneimittel werden zunächst während einer bis zwei Minuten unter der Zunge behalten und anschliessend geschluckt (sublingual-perorale Verabreichung). Im Unterschied zur subkutanen Immuntherapie wird sie – unter fachärztlicher Überwachung – vom Patienten zuhause durchgeführt und es ist keine subkutane Injektion notwendig. Allerdings ist eine gute Therapietreue notwendig. Die erste Dosis wird unter ärztlicher Aufsicht eingenommen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Reaktionen im Mund und im Verdauungstrakt wie oraler Juckreiz, Schwellungen, Reizungen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Es sind systemische allergische Reaktionen möglich, wie zum Beispiel Schnupfen (Rhinitis), Bindehautentzündung und Nesselfieber. Schwere Nebenwirkungen wie eine Anaphylaxie sind hingegen sehr selten.

siehe auch

Subkutane Immuntherapie, Heuschnupfen, Asthma, Allergische Bindehautentzündung

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 3.4.2024 geändert.
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